Die Rheumatoide Arthritis (Rheuma) ist eine chronische Erkrankung unbekannter Ursache. Es handelt sich bei ihr um eine Gelenkentzündung, die vorwiegend symmetrisch und an peripheren Gelenken (also zum Beispiel an den Händen) auftritt und dort Symptome hervorruft. Der Beginn der Krankheit liegt meist im vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Eine genetische Komponente scheint als Ursache vorhanden. Ein zügiges Einsetzen der Therapie ist essentiell. Eine Anmerkung noch: Der Begriff "Rheuma" ist im Grunde genommen nicht ganz korrekt für die Rheumatoide Arthritis, da unter die Rubrik Rheumatische Erkrankungen noch viele andere Leiden gehören. Der Einfachheit halber wird er hier aber synonym genutzt.
Schmerz
und sonstige Symptome bei Rheuma
Bei
über der Hälfte der Patienten beginnt das Rheuma schleichend und es
finden sich unbestimmte Symptome, wie zum Beispiel Abgeschlagenheit,
nächtliches Schwitzen und Gewichtsverlust. Irgendwann setzen dann
die spezifischen Symptome ein. Dazu gehören Bewegungsschmerz und
Schwellung der Fingergrund- und proximalen Interphalangealgelenke
(von den Fingerspitzen aus gesehen den zweiten Gelenken) in
symmetrischer Verteilung (beidseits an den entsprechenden Gelenken).
Die distalen Interphalangealgelenke (also die, die den Fingerspitzen
am nächsten sind) sind nie betroffen.
20
Prozent der Patienten mit Rheuma haben als Symptome sogenannte
Rheumaknoten (Verdickungen der Gelenke).
Mit
etwas Humor betrachtet, kann man sagen, dass die Hände die
Visitenkarte des Rheumatikers sind. Zusätzlich können Symptome
abseits der Gelenke auftreten. Dazu gehören Entzündungen am Auge,
die durch Trockenheit des Sehorgans auffallen. Weiterhin können
Missempfindungen an den Fingern auftreten, wie zum Beispiel Kribbeln
oder Taubheitsgefühl. Man sieht also, dass die Symptome sich nicht
nur auf die Gelenke beschränken und eine Therapie folglich auch
nicht nur auf diese abzielen kann.
Zur
Diagnostik stehen Verfahren, wie zum Beispiel Laboruntersuchungen und
Ultraschall zur Verfügung
Dem
Labor kommt bei der Diagnostik des Rheuma eine große Bedeutung zu.
Verschiedene Parameter können dabei untersucht werden, um eventuelle
Symptome zu bestätigen und ggf. eine Therapie einleiten zu können.
Allgemeine Entzündungszeichen, sogenannte Rheumafaktoren und
Antikörper geben Hinweise auf die Erkrankung. Radiologisch gibt es
ebenfalls verschiedenste Verfahren, die von Relevanz sind. Dazu
gehören Ultraschall der Gelenke, Kontrastmittel-MRT, konventionelles
Röntgen und spezielle Szintigraphieformen. Die Amerikanische
Rheumatologische Vereinigung hat festgelegt, dass eine RA als
diagnostiziert gilt, wenn vier der folgenden sieben Kriterien
zutreffen:
1.
Morgensteifigkeit der Gelenke von mindestens einer Stunde Dauer
2.
Gelenkentzündung von drei oder mehr Gelenkbereichen
3.
Gelenkentzündung der Hand- oder Fingergelenke
4.
Gleichzeitiger Befall desselben Gelenkbereiches beider Körperhälften
5.
Rheumaknoten
6.
Nachweis von Rheumafaktoren im Blut
7.
Typische Röntgenveränderungen der Hände
Als
Therapie kommen hauptsächlich physikalische und medikamentöse
Verfahren in Betracht
Einleitend
muss hier gesagt werden, dass es wichtig ist, so früh wie möglich
mit der Therapie zu beginnen. Das Motto lautet: "Hit hard and
early", also schlage schnell und früh zu. Zugeschlagen werden
kann zum Beispiel mit Therapien der physikalischen Medizin, wie
Wärme-, Kälte-, Elektro-, Bewegungs- oder Massagemaßnahmen. Der
Hauptpfeiler der Behandlung bei Rheuma ist jedoch die medikamentöse
Therapie. Es stehen dabei zahlreiche, verschiedenste Mittel zur
Verfügung. Auch hier ist, wie bei jeder Erkrankung nicht für jeden
Patienten das gleiche Medikament angebracht. Die vorliegenden
Symptome können dabei Hinweise geben. Die Auswahl muss von einem
erfahrenen Arzt vorgenommen werden. An dieser Stelle sollen nur
einige Medikamente genannt werden, die in Betracht kommen. Eine
genaue Beschreibung oder Indikation würde den Rahmen sprengen. Als
erstes und bekanntestes Mittel der Rheuma-Therapie ist das Kortison,
aus der Gruppe der Glukokortikoide, zu nennen. Eine weitere wichtige
Gruppe sind DMARDs (Disease Modifying Antirheumatic Drugs). Hier
finden sich Medikamente, wie Methotrexat, Cyclophosphamid,
Sulfasalazin, Infliximab und Etanercept. Die dritte wichtige Gruppe
bei der medikamentösen Behandlung des Rheuma, ist die der NSAR
(Nichtsteroidale Antirheumatika). Dazu gehören bekannte Mittel, wie
zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac, die auch in der Therapie
sonstiger Schmerzen eingesetzt werden.
Die
Entwicklung der Krankheit kann sehr unterschiedlich verlaufen
Die
Prognose des Rheuma betreffend soll an dieser Stelle noch folgendes
erwähnt werden: Trotz moderner Therapie sind, aufgrund
schwerwiegender Symptome, nach zehn Jahren Krankheitsdauer bis zu 50
Prozent der Patienten erwerbsunfähig. Die Lebenserwartung ist im
Durchschnitt um sieben Jahre vermindert. Häufige Todesursachen sind
Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Und leider können auch
Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente die Lebensdauer
verkürzen. Auch aus diesem Grund muss eine Therapie sehr überlegt
stattfinden.
Ich find es wirklich bemerkenswert, dass so viele über Erkrankungen dieser Art sprechen und schreiben. rheumatoide arthritis ist schon lange keine Erkrankung, an denen ausschließlich alte Menschen leiden. Gerade deshalb ist es wichtig, so viel wie möglich im Vorfeld darüber zu wissen!
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